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VRB Saar: „Lehrer werden der Gefahr sehenden Auges entgegen geschickt“

  • 27. November 2021

VRB Saar: Lehrer werden der Gefahr sehenden Auges entgegen geschickt – Land muss zeitnahe Impftermine gewährleisten

Zur derzeitigen Situation an den saarländischen Schulen erklärt die Vorsitzende des „Verband Reale Bildung Saar“ (VRB-Saar) Karen Claassen:

„Die Schulen entwickeln sich aktuell immer mehr zu Hotspots bei Corona Ausbrüchen. Der Chef des Deutschen Lehrerverbands, der Dachorganisation des VRB, Meidinger warnte bereits vor einem Kontrollverlust an Schulen – und Gesundheitsämter kommen bei der Nachverfolgung nicht mehr nach.

Weil viele Bildungsminister vor nicht allzu langer Zeit der Meinung waren, dass Schulen keine Brennpunkte darstellen würden, die Maskenpflicht beendet wurde, andere Maßnahmen wie Luftfilter kaum bis gar nicht in Betracht gezogen wurden, sind nun bereits viele Schulen im Bundesgebiet aufgrund hoher Fallzahlen geschlossen. Auch im Saarland ist eine erhebliche Anzahl von Schülerinnen und Schülern in Quarantäne. In Deutschland wurde schon in einigen Bundesländern die Schulpflicht ausgesetzt und eine Diskussion hat begonnen, die Ferien vorzuziehen.

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Viele Kolleginnen und Kollegen waren solidarisch und gingen zur Impfung. Nun, wo die Inzidenzen um ein Vielfaches höher sind als im letzten Jahr, darüber offenbar kein Konsens besteht, in welcher Intensität Corona bei Kindern verläuft, es aber klar ist, dass der Verlauf bei Erwachsenen kritischer ist und die Impfwirkung stark nachlässt, hat sich der Alltag an den Schulen im Vergleich zum Vorjahr nicht oder kaum verändert. Selbst Impfzentren müssen erneut organisiert werden. Im Moment an einen Termin für eine Auffrischungsimpfung zu kommen ist schwierig und es ist nicht sicher, dass alle willigen Kolleginnen und Kollegen noch 2021 geboostert werden können und nun Impfwillige ihre erste Impfung zeitnah erhalten können.

Das bedeutet, dass die Kolleginnen und Kollegen an Schulen der Gefahr sehenden Auges entgegenschickt werden. Sie wollen, aber können sich nicht ausreichend schützen. An einem Arbeitsplatz, an dem man sich mehr als 7 Stunden am Tag mit etlichen Kontaktpersonen ohne entsprechenden Abstand in einem Raum befindet, entspricht das unserer Meinung nach nicht der Fürsorgepflicht eines Dienstherrn. Im Sinne des Arbeitsschutzes wäre es dringend notwendig, allen an Schulen Tätigen umgehend zeitnahe Impftermine anzubieten, um sich schützen zu können, und alle technischen Möglichkeiten auszunutzen, um die Schulen zu einem sicheren Ort für alle zu machen.“