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Update zum Polizistenmord von Kusel: Florian V. belastet seinen Kollegen schwer!

  • 5. Februar 2022

Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizeibeamte im rheinland-pfälzischen Kusel vom frühen Montagmorgen hat einer der beiden Tatverdächtigen, der 32-jährige Florian V., seinen vermeintlichen Komplizen Andreas S. in ersten Aussagen der Polizei gegenüber schwer belastet. Wie der Anwalt von V. gegen über dem ‚Merkur‘ bekannt gab, soll dem Vernehmen nach der zweite Verdächtige, Andreas S., derjenige gewesen sein, der der 24-jährigen Polizistin unvermittelt und aus nächster Nähe mit einer Schrotflinte in den Kopf geschossen hat, als diese in der Tatnacht gerade dabei war die Papiere der Männer zu kontrollieren. 

Florian V. soll über den weiteren Ablauf der Tatnacht weiterhin berichtet haben, dass sich der 29-jährige Kollege der Polizistin unmittelbar nach dem Schuss zurück gezogen haben und in der Folge das komplette Magazin seiner Dienstpistole leer geschossen haben. Der 38-jährige Andreas S. soll den Polizeioberkommissar dann mit einem Einzellader-Gewehr getötet haben. In vollem Bewusstsein und kaltblütig, denn diese Art von Waffe muss man nach jedem Schuss einzeln nachladen. Florian V. hätte den Angaben seines Anwalts nach nicht eingreifen können. Auch gab der 32-jährige Beschuldigte zu Protokoll noch nie mit einer scharfen Waffe geschossen zu haben. Er sei lediglich von Andreas S. angeheuert worden, dabei zu helfen, die schweren Tiere im Rahmen der nächtlichen Wildereien in einen Transporter zu hieven. Dies berichtete der ‚Merkur‘.

Die Staatanwaltschaft glaubt den Ausführungen von V. allerdings nicht. Sie geht weiterhin davon aus, dass beide Männer geschossen haben. Auch die bisherigen Schmauchspuranalysen der Polizei keinen Beleg für eine Entlastung von V. erbracht haben. 

Von Andreas S. Ist mittlerweile bekannt geworden, dass er bereits 2008 seinen Waffenschein entzogen bekam, weil die Staatsanwaltschaft Saarbrücken Informationen der Saarbrücker Zeitung nach im Jahr 2006 wegen eines Jagdunfalls ermittelt hatte. Demnach soll der 38-jährige Tatverdächtige bereits im Jahr 2004 im Rahmen einer Hasenjagd mit einer Schrotflinte geschossen haben, ohne dass das Schussfeld komplett einsehbar war. Dabei hat er „einen Jagdkollegen im Hals- und Brustbereich erheblich verletzt haben. Auch ein Auge des Getroffenen soll dabei schwer verletzt worden sein, so die ’SZ’. 

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Unterdessen fand gestern saarlandweit eine Schweigeminute im Gedenken an die beiden getöteten Polizisten statt. Um Punkt 10 Uhr läuteten im ganzen Land die Kirchenglocken, Busse und Bahnen standen still und vor Polizeistationen sammelten sich Kollegen und Politiker um der beiden Verstorbenen zu gedenken. 

In St. Ingbert zündeten der Leiter der Polizeiinspektion, Torsten Towae und Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer eine Kerze vor der Polizeidienststelle in der Kaiserstraße an – Bild: G. Faragone