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Polizistenmord von Kusel: Hauptangeklagter will es nicht gewesen sein sein!

  • 21. Juni 2022

Heute war der Prozessauftakt zu den Polizistenmorden von Kusel zu Beginn des Jahres. Dabei auf der Anklagebank: Pleitebäcker und Wilderer Andreas S. (39) und sein Komplize Florian V. (33). Der Prozessauftrakt im Landgericht Kaiserslautern war mit Spannung erwartet worden.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Hauptangeklagten Andreas S. vor, die beiden aus dem Saarland stammenden Polizisten Alexander K. (†29) und Yasmin B. (†24) bei einer Wildereikontrolle im Rheinland-Pfälzischen Ulmet (bei Kusel) kaltblütig ermordet zu haben, und zwar um damit die aufgedeckte Wilderei vertuschen zu wollen. Dabei soll er den Ausführungen der Staatsanwaltschaft zu Prozessbeginn nach plötzlich und ohne Vorwarnung  mit einer Schrotflinte auf den Kopf der Polizistin geschossen haben. Danach soll er die Waffe auf den Beamten gerichtet haben und diesen mit einem Schuss am Gesäß verletzt haben. Alexander B. hat sich den Ausführungen der Staatsanwaltschaft nach mit deiner Pistole versucht haben zu wehren. Dennoch traf S. den Polizisten 3 weitere Male mit der Schrotflinte und verletzte ihn schwer. Der letzte Schuss traf Alexander B. am Kopf und war tödlich.

Andreas S. soll sich daraufhin wieder um Yasmin B. gekümmert haben, um sie nach für ihn gefährlichen Notizen zu durchsuchen. Dabei bemerkte er, dass die Frau noch lebte und schoß ihr aus nächster Nähe noch mal in den Kopf. Dieser Schuss war tödlich.

Dann folge der Paukenschlag des Anwalts von Andreas S.: Er will die tödlichen Schüsse nicht abgegeben haben, sondern sein Komplize. Den Eingebungen nach, haben die Beamten zu dicht neben dem Täterfahrzeug geparkt, so dass er seine Tür nicht aufbekam. Während nach Aufforderung im Handschuhfach nach seinen Dokumenten suchte, soll er plötzlich 2 Schüsse gehört haben. Als er aufblickte sah er, dass eine Person neben dem Auto zusammen sackt. Dann fielen mehrere Schüsse. Andreas S. habe dann – wie er sagt, in Notwehr gehandelt und in Richtung des Mündungsfeuers geschossen. Als die Schüsse aufhörten, soll S. das Licht am Auto angeschaltet haben und gesehen haben, dass die Polizistin mit Kopfschuss am Boden liegt.

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Er soll daraufhin in Streit mit seinem 33-jährigen Komplizen geraten sein und den Wagen gewendet haben. Als er beim Wendemanöver war, soll S. einen weiteren Schuss gehört haben, mit dem V. die Polizisten getötet hat. In einem Gespräch während der Flucht habe der 39-Jährige sich der Polizei stellen wollen. Sein 33-jähriger Komplize habe aber gesagt, dass er nicht ins Gefängnis wolle.

Florian V. hat während der Ausführungen mehrfach leicht mit dem Kopf geschüttelt. Morgen wird der Prozess fortgesetzt. Als Dauer wurden 14 Tage angesetzt.