Mannheim – abgehakt, Osnabrück – abgehakt. Nächster Halt? Wiesbaden. Und danach: Dresden. Der 1. FC Saarbrücken hofft weiterhin auf den ganz großen Wurf. Mit dem 2:0-Sieg am letzen Sonntag über Halle bleibt die Mannschaft weiterhin oben dabei und hat in der Tabelle nach Mannheim nun auch Osnabrück überholt. Doch beim letzten Heimsieg war etwas noch viel Wichtigeres zu spüren: Das Team von Trainermanager Rüdiger Ziehl hielt Meppen und Oldenburg am Leben. Das ist die Lebensversicherung des FCS.
FC-Fans drücken Meppen, Oldenburg und einem dritten Club die Daumen…
Denn: Die beiden Kellerkinder können nach ihren Punkterfolgen gegen die FCS-Konkurrenten Osnabrück (Meppen spielte 2:2) und Mannheim (Oldenburg gewann 3:1) weiterhin auf den Klassenerhalt hoffen. Dies wurde durch den Sieg der Saarbrücker gegen Halle ermöglicht. Denn Halle ist das Team, das Meppen und Oldenburg einholen müssen. Soweit, so gut. Aber was hat ein gutes Essen mit der Sache zu tun? Nun, hier steht Essen nicht für ein großes Schnitzel mit Pommes und Salat. Essen steht für einen Fußballclub aus dem Ruhrgebiet: Rot-Weiß Essen.
Warum Essen für den direkten Aufstieg so wichtig ist
Essen spielt am kommenden Samstag ebenfalls gegen Halle. Und RWE muss aus FCS-Sicht dringend als Sieger aus diesem Spiel hervorgehen, damit der SV Meppen und der VfB Oldenburg noch alle Chancen behalten, Halle einzuholen und am Ende doch noch die Klasse zu halten. Halle liegt derzeit drei Punkte vor Oldenburg und vier Punkte vor Meppen. Gewinnt der Hallesche FC oder spielt unentschieden, wäre der Ost-Club uneinholbar gerettet und der SVM und der VfB gehen leer aus. Aber da Meppen zwei Tage später (Montag) zuhause gegen Dresden spielt und Oldenburg am letzten Spieltag bei Dynamo antritt, wäre es für die Motivation äußerst wichtig, dass beide Teams dann immer noch um den Klassenerhalt kämpfen. Denn nichts ist schlimmer und deprimierender als nach einem bereits feststehenden Abstieg noch für die letzten wertlosen Spiele durch Deutschland zu reisen. Niederlagen scheinen dann vorprogrammiert. Anzumerken bleibt dabei: Verliert Essen, können Sie am letzten Spieltag selbst noch mal in ärgste Abstiegsnöte kommen. Denn RWE liegt auch ’nur‘ sechs Zähler vor Oldenburg, haben aber das schlechtere Torverhältnis. Mit ganz angezogener Handbremse können die Mannen von der Hafenstraße also nicht ins Spiel gehen, wenngleich ihnen ein Unentschieden reichen würde – Halle reicht es freilich nicht.
Warum ein Sieg von Essen doppelt wichtig wäre
Um die Spannung noch weiter zu steigern: Ein Sieg von Essen würde noch mehr Bedeutung erlangen, da der Hallesche FC am letzten Spieltag nach Wiesbaden reisen muss. Verliert Halle gegen Essen, stehen sie am letzten Spieltag selbst unter enormem Druck, einen Sieg einfahren zu müssen, um sicher die Klasse zu halten. Und ein solcher Sieg von Halle würde wiederum dem FCS voll in die Karten spielen – vor allem dann, wenn Wiesbaden am Samstag gegen Elversberg gewinnt…
Und jetzt wird es komplett verrückt – Kommt es zum ganz großen SVE-Drama?
Denn: Durch die zahlreichen Niederlagen der SV Elversberg in der jüngsten Vergangenheit ist es nun sogar theoretisch möglich, dass sie am Ende mit leeren Händen dasteht. Dies könnte eintreten, wenn das Team von Trainer Horst Steffen am Samstag tatsächlich gegen Wiesbaden verliert. Die Elversberger stünden am letzten Spieltag unter massivem Druck, auswärts gegen den letztjährigen Zweitligaabsteiger Ingolstadt gewinnen zu müssen. Denn mit zwei Niederlagen in den letzten beiden Spielen würde Elversberg bei gleichzeitigen 6 Punkten von Wiesbaden, Saarbrücken und Dresden auf den vierten Tabellenplatz abrutschen (wobei hier die zweite Mannschaft von Freiburg nicht berücksichtigt ist, da sie nicht aufsteigen dürfen).
Dresdens Restprogramm schwer einzuschätzen
Aber: Nur die hartgesottensten Blauschwarzen lassen sich auf dieses Zittern ein und drücken lieber der Elv alle Daumen, damit sie im kommenden Heimspiel am Samstag gegen Wiesbaden mindestens einen Punkt holt. Dann könnte der FCS (vorausgesetzt, das Team gewinnt seine beiden letzten Spiele) am SVWW vorbeiziehen und zumindest auf den Relegationsplatz klettern. Ab diesem Zeitpunkt hätte man dann den Aufstieg wieder in der eigenen Hand (auch wenn noch zwei zusätzliche Spiele gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga erforderlich wären). Aber durch einen Heimsieg von Meppen am Samstag gegen Dresden und/oder einen Erfolg von Oldenburg im Saisonfinale gegen Dynamo ist noch viel mehr möglich als „nur“ der Relegationsplatz. Es hängt also tatsächlich ganz viel von Essen ab: Schenken die Ruhrpottler der SG Dynamo Dresden das schwierigste oder das einfachste Restprogramm?
Fans von Viktoria Köln herzlich eingeladen, mitzufeiern
Für die beiden letzten Gegner des FCS geht es in den abschließenden Partien nur noch um die goldene Ananas. Beide Teams haben bereits einen sicheren Platz im Mittelfeld der Tabelle erreicht. Während der MSV zuhause vor möglicherweise 20.000 Fans nochmal zeigen will, was sie draufhaben, könnten sich die Spieler von Viktoria Köln zusammen mit ihren Anhängern am letzten Spieltag lieber auf einen gemütlichen Umtrunk im Ludwigsparkstadion und eine anschließende gemeinsame Party freuen. Kein FCS-Fan würde es ihnen übelnehmen, wenn sich die Kölner im letzten Spiel etwas zurücknehmen würden, um danach ein paar schöne und entspannte Stunden in der saarländischen Landeshauptstadt zu genießen. Und wer weiß: Vielleicht entstehen in den kommenden Spieltagen wunderbare Fanfreundschaften…